Aus einem Stück Eisen, einem Quader, liess Kilian Rüthemann einen Keil schmieden. Das Kunstwerk, das in einer Auflage von 5 Werken erscheint, wurde mit Maschinen- und Muskelkraft in einem traditionsreichen Handwerk hergestellt. Die Spuren der Bearbeitung sind in den fertigen Werken noch immer erkennbar.
Im Schmiedehandwerk stellt der Keil eine grundlegende Form dar, aus der in ihrer Weiterbearbeitung beispielsweise eine Axt oder ein Schwert hervorgehen kann. Weiter ist der Keil ein alltäglicher Gegenstand, der den Künstler in seinem Arbeitsprozess oft begleitet und immer wieder zum Einsatz kommt – etwa um Türen offen zu halten oder Gegenstände anzuheben.
Kilian Rüthemann verweist mit dem Kunstwerk auf das Treibende – sowohl bei der Herstellung der Keile als auch in deren Funktion als Werkzeuge und auch auf das Provisorium, das Keile in ihrer unterstützenden Anwendung darstellen.
Den Titel der Arbeit entnimmt Kilian Rüthemann einem Zitat aus Goethes Faust. Faust will Neues, Erkenntnisreiches schaffen statt sich auf dem einmal Geschaffenen auszuruhen, während der Teufel ihn vom rechten Weg abzubringen versucht. Erst wenn Faust zum Augenblick «verweile doch, du bist so schön» sagen würde, so wolle er sich und seine Seele dem Teufel verkaufen.
Angela Nyffeler